Internet Speedtest – Geschwindigkeit online testen

In der heutigen Zeit gehört eine schnelle Internetanbindung fast schon zu den Grundbedürfnissen.
Die gesamte Telefonie wird umgestellt, Gespräche nur noch über das Internet geführt. Parallel dazu soll das Surfen im Internet und Fernsehen in Auflösungen bis zu 4k – Technik flüssig vonstatten gehen. Anbieter von Highspeed-Internet werben mit großen Zahlen. War die versprochene Downloadgeschwindigkeit von 100 Mbit/s vor einigen Jahren noch utopisch, ist Glasfasertechnik heute der Standard. In Großstädten werden Verträge mit Geschwindigkeiten von bis zu 300 Mbit/s angeboten.
Der beworbene Wert stellt allerdings nur das Maximum dar. Liegen zahlreiche Wohnhäuser an einer Leitung an, teilt sich die Kapazität auf. Der teurere Vertrag lohnt sich in diesem Fall nicht und sollte geändert werden. Doch wie kann man testen, ob wirklich die bezahlte Geschwindigkeit zur Verfügung steht?

 

 

Internet Speedtest – Fachbegriffe

Eine Internetleitung funktioniert meist asynchron – die Downloadgeschwindigkeit ist viel höher als die Uploadgeschwindigkeit.
Der große Teil aller Internetnutzer will sehr viele Daten sehr schnell aus dem Internet empfangen. Ausschlaggebend dafür, wie lange es dauert, im Internet eine Seite aufzubauen oder etwas herunterzuladen, ist die Downloadgeschwindigkeit. Diese sollte so hoch wie möglich sein, um Wartezeiten zu vermeiden.

Erst wenn Daten hochgeladen werden sollen, zum Beispiel beim Sichern von Fotos in einer Cloud oder beim Hochladen eines Videos, ist die Uploadgeschwindigkeit von Bedeutung.

Ein weiteres wichtiges Kriterium ist der soganannte Ping. Mit Ping oder Latenz wird in der IT-Fachsprache die Signalgeschwindigkeit der Verbindung bezeichnet. Beim Speedtest sendet das eigene Endgerät ein Signal an den Server. Der Server erkennt das Ping-Signal und sendet umgehend eine Antwort. Die Zeit vom Aussenden des Signals bis zum Eingang der Antwort stellt die Latenz dar. Der Wert ist in Millisekunden angegeben und sollte so niedrig wie möglich sein. Beim Herunterladen von Daten stellt ein hoher Ping kein Problem dar. Online-Spiele dagegen sind mit Latenzen von mehr als 150 ms nicht mehr einwandfrei spielbar.

Mit Jitter werden Differenzen in der Laufzeit der Datenpakete bezeichnet. Datenpakete treffen zu früh oder zu spät ein, um noch ausgegeben werden können. Obwohl die Datenpakete einwandfrei ohne Verluste übertragen wurden, muss die Recheneinheit zu spät angekommene Daten verwerfen. In der Netzwerktechnik werden daher sogenannte Jitterbuffer eingesetzt. Jitterbuffer verhindern Qualitätsverluste zum Beispiel bei der Telefonie über das Internet. Die „Daten-Puffer“ sammeln alle benötigten Datenpakete, die Recheneinheit wertet die Daten erst aus, wenn alle Pakete empfangen wurden. Durch diesen Vorgang verzögert sich die Ausgabe der Daten, es muss ein Kompromiss zwischen Größe des Puffers und Qualität der Kommunikation gefunden werden.
Nicht viele Speedtests messen Jitter-Werte, da sie für den Endbenutzer keinen Mehrwert bieten und durch Jitterbuffer abgefangen werden.

Die Geschwindigkeit steigern

Nicht immer liegt der Fehler beim Internet-Provider, wenn zu niedrige Geschwindigkeiten vorliegen. Bestimmt wird die Geschwindigkeit von der Länge der Datenleitung kombiniert mit der Übertragungstechnik. Glasfasertechnik ist heutzutage der Standard, die Geschwindigkeiten können in den Gigabit-Bereich gehen.
Steht der nächste Verteilerkasten kilometerweit entfernt vom Hausanschluss, vermindert sich die mögliche Geschwindigkeit. Die Signale kommen auf weite Strecken nicht mehr sauber an, die Übertragung wird gebremst. Die Provider sprechen hierbei von der letzten Meile. Abhilfe schaffen kann die Verwendung einer anderen Übertragungstechnik, wie zum Beispiel LTE. Die Daten werden über hochfrequenten Funk empfangen. Hohe Geschwindigkeiten sind möglich.

Kommen Daten am Hausanschluss mit der gewünschten Geschwindigkeit an, stellen veraltete Datenkabel eine Bremse dar. Überträgt der Router die Daten über eine Leitung, die nicht mehr als 10 Mbit/s liefert, kann am Ausgang auch nicht mehr abgegriffen werden. Das Surfen im Internet wird zur Tortur. Seit einigen Jahren sind Leitungen mit mindestens 100 Mbit/s Standard, die meisten Datenkabel liefern bis zu 1 Gbit/s.
Bremsen kann die Übertragung auch ein veralteter Switch. Switches sind Verteilerkasten in der Netzwerktechnik. Ein Eingang versorgt mehrere Endgeräte. Liefert der Switch eine zu geringe Geschwindigkeit, leiden alle Ausgänge darunter. Die Anschaffung eines neueren Switches garantiert Geschwindigkeiten bis zu 10 Gbit/s.

Bits und Bytes

Die Geschwindigkeit der Datenübertragung wird vom Speedtest in Bits pro Sekunde (Bit/s) angegeben. Ein Bitbezeichnet eine Null oder eine Eins. Bei einer Geschwindigkeit von 1 b/s würde also ein Zeichen pro Sekunde übertragen werden. Datenpakete bestehen aus vielen Nullen und Einsen, die Angabe in Bit würde zur Darstellung einer langen Zahl führen. Deshalb wird dem Bit noch eine Angabe wie K, M, G oder T vorangestellt.
1000 bit = 1 Kbit (Kilobit)
1000 Kbit = 1 Mbit (Megabit)
1000 Mbit = 1 Gbit (Gigabit)
1000 Gbit = 1 Tbit (Terrabit)
Bei einer Geschwindigkeit von 1 Mbit/s werden also eine Million Nullen oder Einsen pro Sekunde übertragen.

Internet-Provider werben mit immer größeren Zahlen. Um den Eindruck noch zu verstärken, sind die Geschwindigkeiten in Bit angegeben. Beim Download einer Datei erfolgt die Darstellung der Geschwindigkeit meist in Byte/Sekunde (B/s). Ein Byte fasst acht Bits zusammen. Bei der Angabe in Byte wird das B großgeschrieben, die Multiplikatoren K, M, G und T bleiben die Gleichen.

Der Internet Speedtest

Bei einem Speedtest misst der Server, wie lange es dauert, ein Datenpaket herunterzuladen. Wurde der Wert festgestellt, wird ein Teil des Pakets wieder hochgeladen, die Uploadgeschwindigkeit gemessen. Die Messung des Pings wird während des Prozesses ein paar Mal durchgeführt, der Mittelwert schlussendlich angezeigt.
Ein Beispiel:
Das Datenpaket wird durch 1000 Texte mit jeweils 1000 Wörtern repräsentiert. Um einen Buchstaben darzustellen, ist ein Byte nötig. 1000 Wörter ergeben 125 Byte. Die Gesamtmenge an Daten beträgt also 125 KByte.
Das Herunterladen erfolgt in zwei Sekunden. Die Downloadgeschwindigkeit beträgt 62,5 KB/s.
Der Speedtest stellt nicht immer einen genauen Wert dar. Hoher Datenverkehr im Netzwerk des Endgerätes – wie zum Beispiel Internet-Fernsehen – verfälscht das Ergebnis. Dem Endgerät steht nicht die volle Bandbreite zur Verfügung, die Downloadgeschwindigkeit sinkt. Darum ist es wichtig, während dem Speedtest mögliche Einflüsse zu begrenzen, um ein genaues Ergebnis zu erhalten.
Der Ping kann nur sinnvoll gemessen werden, wenn sich der Server des Speedtests in der Nähe des Endgerätes befindet. Beim Senden eines Signales nach Australien kann die Latenz leicht eine halbe Sekunde betragen. Speedtests stellen deshalb oft eine ortsabhängige Serverermittlung zur Verfügung, der nächstgelegene Server wird automatisch ausgewählt.

Es gibt unzählige Anbieter von Speedtests im Internet, die Durchführung von Tests auf verschiedenen Webseiten wird geraten. Manche Anbieter stellen sogar Datenbanken zur Verfügung, auf denen die erzielten Ergebnisse vom User gespeichert werden können.